Sieden

Sieden bedeutet: nicht kochen. Nur wenn im Topf ganz kleine Blasen aufsteigen, wird das Fleisch zart.

Für das Sieden ist vor allem in Sachen Temperatur Fingerspitzengefühl gefragt. Denn die Flüssigkeit soll immer knapp unter dem Siedepunkt bleiben. Auf diese Weise gelingen Fleischgerichte – aus mageren bis durchwachsenen Stücken.

Für vielfältige Gerichte

Zu den Klassikern unter den gesiedeten Zubereitungen gehören unter anderem der Tafelspitz oder das Schüfeli. Dafür eigenen sich bindegewebsreiche Teile von Kalb, RindSchwein oder Geflügel ebenso wie magere. Durchwachsene Stücke, auch mit Knochen, lassen aber eine besonders kräftige Brühe entstehen. Diese ist, sofern das Endergebnis nicht ohnehin eine Suppe ist, auch prima als Vorspeise verwenden. Ebenfalls gesiedet werden Würstchen, da ihr Darm bei kochendem Wasser platzen kann.

Immer unter 100 °C

Beim Sieden findet der Garprozess bei Temperaturen knapp unter dem Siedepunkt statt, also zwischen 90 und maximal 98 °C. Kocht das Fleisch, wird es unregelmässig gar, zäh und trocken. Durch langsames Sieden bleibt es dagegen schön saftig und gibt seinen Geschmack in den Sud ab. Viele Rezepte starten mit dem Anrösten einer Zwiebel. Das Fleisch wird aber in der Regel nicht angebraten, sondern direkt mit Wasser oder Fond aufgesetzt, so beeinflusst man sogleich die Farbe Fonds. Gemüse wie Lauch, Möhren oder Sellerie sowie Gewürze wie Lorbeerblätter oder Nelken kommen häufig ebenfalls direkt hinzu.

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